Geduld ist die Fähigkeit zum Warten. Ein Zustand, der manche sehr fordert! Geht es Ihnen auch so? Für mich ist Geduld etwas, das mir häufig viel Kraft und Disziplin abverlangt hat. Warten konnte mich wahnsinnig machen und ich konnte selten daran etwas Gutes finden. Hinzu kommt, dass Geduld auch oft nicht alleine steht, sondern sehr häufig mit Neugierde auf ein Ergebnis, Vorfreude, Ängsten oder Gedanken an Veränderungen zu tun hat. Ich habe mir immer mehr Gelassenheit gewünscht.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht
Die Redensart: “Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“ verdeutlicht die Situation perfekt. Und doch ist es oft schwer, sich einfach zu gedulden. Das Schlimme: Man weiß häufig, dass man selbst nichts beschleunigen kann oder das Abwarten das Bessere und manchmal auch Klügere ist. Aber irgendwann habe ich mir die Frage gestellt: Wie kann ich den Stressor wandeln, den ich beim Geduldüben müssen entwickelt habe. In Gesprächen und durch Nachdenken habe ich folgendes Vorgehen für mich entwickelt. An drei Beispielen möchte ich Ihnen dazu Ideen mit auf den Weg geben, wie Sie Ihr Mindset in Zukunft verändern können.
Warten auf den Bus, die Bahn oder einen Freund – die Zeit für mich nutzen
Das Warten kann ich heute oft genießen und vor allem: nutzen. Ich versuche, den Moment der Ruhe zu genießen, mache die ein oder andere Entspannungsübung über meine Atmung oder genieße vielleicht einfach mal die Sonnenstrahlen mit geschlossenen Augen. Ein Moment für mich – purer Genuss! Diese mentale Veränderung hilft mir, im Alltag viel entspannter zu werden, denn ich rege mich nicht mehr auf und tue noch etwas Weiteres für mich – ich tanke ein paar Minuten Kraft.
Geduld üben beim Warten auf eine Entscheidung – akzeptieren und loslassen
Nun kommen wir schon in die höhere Kunst der Geduld. Was, wenn wir nicht nur Minuten oder mal eine Stunde warten müssen? Wenn wir auf eine Entscheidung warten, kann es schnell um Tage oder Wochen gehen. Und da habe ich immer das Gefühl, der Anfang und das Ende sind die schlimmsten Prüfungen der Geduld. Aber auch hier geht es ums Loslassen – und das startet es mit dem Erkennen, das wir gerade ungeduldig sind und es uns irgendwie belastet, stresst und die Ungeduld die volle Aufmerksamkeit bekommt. Das, was ich erkenne, kann ich auch loslassen. Wie sieht es aus mit diesem Gedanken: In diesem Moment kann ich sowieso nichts mehr beeinflussen, ändern oder aktivieren. Die Entscheidung wird getroffen, ob ich nun ungeduldig bin oder nicht. Für mich wird die Entscheidung das Passende bringen, auch wenn es sich im ersten Moment vielleicht nicht erklärt. Wichtig ist doch: Ich kann, während ich auf das Ergebnis der Entscheidung warte, nichts mehr steuern. Deshalb kann ich die Zeit doch auch sinnvoll nutzen und mich entspannen oder produktiv werden. Das Gute: Dann geht die Zeit des Wartens auch schneller um.
Und schon wieder außer Plan – Erwartungen senken
Bei der Arbeit war ich auch oft ganz schön ungeduldig. Ich wusste z. B. genau: Ich brauche dafür eine Stunde und dann ist das fertig. Wenn ich Aufgaben delegiert habe, musste ich mich zusammen reißen, nicht nach einer Stunde nachzufragen – „Und: fertig?“. Dann habe ich eingesehen: Meine Ungeduld macht meine Kollegen ja auch nicht schneller. Ich habe meine Kommunikation und Planung verändert. Klar habe ich auch nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag gewartet, aber ich habe mehr Absprachen getroffen und mit den Kollegen geplant. Das hatte sofort noch einen anderen Vorteil: Wir hatten etwas mehr Zeit, der Stress wurde geringer, die Termine konnten zuverlässiger eingehalten werden, Kollegen konnten sich helfen. Meine Ungeduld hat mich nicht mehr gequält!
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich für mich Wartezeiten auch positiv gestalten kann, um geduldiger damit umzugehen. Auch wenn es sehr viel Übung, Disziplin und vielleicht auch Kreativität braucht. Das Gute dabei ist: Ich habe auch festgestellt, dass Geduld tatsächlich auch etwas Positives mit sich bringt, da sich manchmal scheinbare Probleme auch von selbst lösen oder die Zeit Lösungen mit an die Hand gibt. Also lohnt es sich, Geduld zu üben! Die Nebeneffekte der Ungeduld – der Missmut der Situation/Person gegenüber, das Genervtsein, die Eile – bringen uns doch eher in eine negative Stimmung und machen uns unglücklich. Anders herum kann ich mein Glück, meine Zufriedenheit, viel besser auskosten!
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