Immer wieder kommt es zu Missverständnissen oder unnötigen Konflikten, obwohl Ihr Umfeld weiß, dass Sie etwas auf bestimmte Weise tun. Davon gehen Sie zumindest aus. Oder plötzlich reagiert Ihr Umfeld auf eine Weise, die Sie nicht vorhergesehen haben und Sie unerwartet trifft. Ist Ihnen das schon passiert? Seien Sie beruhigt. Ich würde mich mal weit aus dem Fenster lehnen und sagen: Jeder kennt das. Um etwas Klarheit in die ganze Sache zu bringen, stelle ich Ihnen heute gerne das Johari-Fenster vor. Wie ich finde, ein kleines aber logisches Modell, das so manche Fragezeichen beseitigt und Hilfe bietet unnötige Konflikte zu vermeiden.
Was ist das Johari-Fenster?
Das Johari-Fenster wurde in den 1950er Jahren von zwei Sozialpsychologen entwickelt und beschäftigt sich mit dem Selbst- und Fremdbild. Das Bild, was Sie über sich selbst haben – also das Selbstbild – unterscheidet sich von dem Bild, das andere von Ihnen haben – das Fremdbild. Sie nehmen Dinge anders wahr oder legen eine andere Bedeutung in Situationen hinein als Ihr Umfeld, dadurch kann es sehr schnell zu Missverständnissen und so auch zu ungewollten und unnötigen Konflikten kommen. Das Johari-Fenster sagt, dass es Eigenschaften in Ihrer Persönlichkeit gibt, die Ihnen bekannt sind, es ebenfalls welche gibt, die Ihnen unbekannt sind. So geht es auch Ihrem Umfeld. Diese kennt Züge Ihrer Person und auch nicht.
Sie fragen sich, wie das gemeint ist?
Es gibt vier Bereiche in diesem Modell. Der Öffentliche Bereich ist Ihnen so wie Ihrem Umfeld bekannt. Über diese Eigenschaften sprechen Sie offen und lassen diese andere sehen. Anders sieht es bei der privaten Personen, den Geheimnissen, aus. Dieser Bereich ist nur Ihnen bekannt, aber nicht Ihrem Umfeld. Es muss ja nicht alles mit der Öffentlichkeit geteilt werden. Bei dem Blinden Fleck tauschen sich die Rollen. Da sind Sie diesmal die Person, die Dinge von sich nicht kennt, Ihr Umfeld jedoch schon. Beispielsweise eine Auswirkung von Ihrem Verhalten, über das Sie sich keine Gedanken machen, aber die Anderen eventuell stört oder positiv auffällt. Zum Schluss bleibt noch das Unbekannte übrig. Hier kennt sich keiner von Ihnen aus. Es handelt sich hier um ein kleines Mysterium.
Jetzt Fragen Sie sich wahrscheinlich, was Sie mit diesen Informationen anfangen sollen. Ist ja alles schön und gut, aber was soll es Ihnen sagen oder bringen?
Das Johari-Fenster in Ihre Kommunikation einbinden
Durch das Modell können Sie Ihre Kommunikation bewusster gestalten und so Missverständnisse und Konflikt vorbeugen. Es ist nicht DIE Lösung, die Ihr Leben konfliktfrei macht, aber es kann helfen „unnötigen“ Konflikte zu vermeiden und Ihre Kommunikation auszubauen.
Ein erster Schritt kann sein, dass Sie Ihren öffentlichen Bereich vergrößern, indem Sie mehr über sich preisgeben. So weiß Ihr Umfeld Sie zu nehmen, weil es Sie besser einschätzen kann. Die Anderen können leichter herleiten, wieso Sie gerade so reagieren. Schon wird die Kommunikation zwischen Ihnen und den Anderen erleichtert. Sie können auch Ihren Blinden Fleck verkleinern. Fragen Sie Ihr Umfeld nach Feedback. So können Sie die Fremdwahrnehmung erfahren und es kann Ihnen manches bewusst machen. Oder Sie wagen sich an den Unbekannten Bereich heran. Seien Sie ein kleiner Sherlock Holmes und machen Sie sich auf die Suche nach unbekannten Seiten von Ihnen. Dafür können Sie neue Dinge ausprobieren oder in neue Rollen schlüpfen. Forschen Sie gemeinsam mit Ihrem Umfeld nach neuen Seiten an Ihnen. So lernen alle etwas Neues über Sie und oft schafft es Klarheit.
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