Immer wieder höre ich Sätze wie: „Hätte ich damals doch nur…“ oder: „Wenn ich mich vor 3 Jahren anders entschieden hätte, dann…“. Hand aufs Herz: Auch ich habe diese Sätze schon öfter gesagt, richtig schöne Selbstvorwürfe ohne Impact. Denn Entscheidungen von vor 3 Jahren lassen sich nicht ändern – und zu dem Zeitpunkt mit den vorhandenen Informationen und Gegebenheiten waren sie vielleicht genau richtig.
Wir leben oft in der Vergangenheit voll mit Selbstvorwürfen
Häufig leben wir in der Vergangenheit, doch ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass es sich bei dieser Vergangenheit vor allem um eine aus Selbstvorwürfen und negativen Beispielen handelt? Viel seltener lebt man in einer Vergangenheit wie dieser: „Wie schön, dass ich damals von Berlin nach München gezogen bin. Hatte ich das nicht gemacht, wären mir viele tolle Freunde verborgen geblieben. Außerdem hätte ich dann garantiert heute ein schlechteres Leben, weil ich…“ Wer hinterfragt denn Entscheidungen aus der Vergangenheit, wenn wir mit ihnen zufrieden sind? Kaum jemand – außer, wenn wir in der Vergangenheit schwelgen wollen. Viel häufiger bleiben wir hängen bei Beispielen, bei denen wir die Entscheidung bedauern oder uns Selbstvorwürfe machen. Das ist schon komisch, denn wir wissen ja eigentlich, dass wir die Zeit nicht zurückdrehen können.
Konzentrieren wir uns auf die Gegenwart, denn die können wir beeinflussen
Klar ist, dass häufig die Entscheidung selbst nicht korrigiert werden kann. Das heißt aber auch, dass ich heute anfangen kann, die Resultate zu verändern, die auf der Entscheidung beruhen. Häufig herrscht die Ansicht vor, dass eine einmal getroffene Entscheidung auch später weiter getragen werden muss. Aber ist das wirklich so? Ich behaupte: Nein! Sie können jeden Tag aufs Neue entscheiden und optimieren – und zwar auf das hin, was gerade für Sie passt. Dieses Handeln bringt Bewegung in das Ergebnis der Entscheidung und vor allem kommen wir aus der Haltungsstarre heraus.
Aber in meinen Augen bringt diese Erkenntnis auch noch einen anderen Punkt mit: Es wird weniger in der Vergangenheit gelebt, die Selbstvorwürfe nehmen ab und die Aktivität und Positivität steigen. Also: Gleich drei auf einen Streich!
Raus aus dem Hamsterrad der Selbstvorwürfe
Was können Sie tun um aktiv zu werden und aus den Selbstvorwürfen heraus zu kommen? Der erste Schritt ist (wie so oft): Erkennen, dass wir uns Selbstvorwürfe machen. Dann kommt das Anerkennen dazu, dass wir damals so gehandelt haben und es nun so ist, wie es ist. Diese ersten Schritte sind wichtig, damit überhaupt die persönliche Haltung gegenüber einer Veränderung eingeleitet werden kann. Wenn ich dafür offen bin, kann ich mit folgenden Fragen arbeiten:
- Kann ich wirklich nichts verändern?
- Mal angenommen, ich könnte nur eine kleine Veränderung herbei zaubern: Was würde ich jetzt anders machen?
- Wenn ich meine/n beste/n Freund/in frage: Was würde Sie mir raten, jetzt anderes zu tun, damit ich meine aktuelle Situation verbessere?
Der Blick zurück kann uns in positiven Erinnerungen schwelgen lassen, doch er sollte uns nicht zu Selbstvorwürfen führen. Denn mit mehr Erfahrung, mehr Wissen und aus einer anderen Perspektive ist es immer leicht, es besser zu wissen. Doch um an den Punkt zu kommen, werden erst einmal die Entscheidungen, Erfahrungen und das Durchleben der Vergangenheit benötigt.
Ein erster kleiner Schritt, wenn wir zu sehr in der Vergangenheit leben
Zweifeln Sie so stark an den Entscheidungen von gestern, dass ein direktes Handeln noch nicht möglich ist? Dann können Sie sich auch erst einmal bewusst machen, dass die Entscheidung auch Positives mit sich gebracht hat. Um sich selbst zu zeigen, dass eine Entscheidung nicht komplett falsch war, lohnt es sich auch zu überlegen, was die Entscheidung alles Gutes mitgebracht hat. Fragen Sie sich z.B.:
- Wen haben Sie durch die Entscheidung kennengelernt?
- Was haben Sie dadurch gesehen oder/und erreicht?
- Wieviel Freude und Zuspruch hatten währenddessen?
- Was können oder haben Sie heute, gerade durch die Entscheidung und den vielleicht steinigen Weg?
Nun sind Sie dran. Fangen Sie an die Zukunft zu gestalten! Sollte Ihnen mein Artikel diese Woche gefallen haben und sollten Sie schon gespannt sein, was nächste Woche kommt, dann melden Sie sich doch einfach bei meinem Newsletter an. So verpassen Sie keinen Impuls mehr! Wenn Sie feststellen, dass Ihnen ein Coaching helfen kann, aus einem Teufelskreis heraus zu kommen, dann nehmen Sie Kontakt mit mir auf.
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