Mehr oder weniger sind wir alle gezwungen, uns auf die aktuelle Situation einzustellen und Abläufe oder Routinen zu verändern. Manchmal fällt es uns leicht, manchmal tun wir uns extrem schwer, weil uns z. B. alte Glaubenssätze begleiten. Glaubenssätze führen uns zu Annahmen, was geht oder was nicht geht, was darf oder nicht sein darf. Sie beeinflussen unser Handeln, Denken und unsere emotionalen Reaktionen. Jeder hat Glaubenssätze, und zwar nicht nur einen, sondern ein ganzes System. Manche sind stark ausgeprägt, manche weniger. Es gibt eine wunderbare Metapher, die sehr schön darstellt, wie uns Glaubenssätze hindern, bremsen oder im Positiven auch befördern können. Ich kenne sie aus Jorge Bucays „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte.“
Die Metapher vom Zirkuselefanten
Ein kleiner Elefant wird in einem Zirkus geboren. Bereits als kleiner Elefant wird er angekettet, um nicht wegzulaufen. Immer, wenn der Elefant nicht in die Manege muss, wird er an denselben Pflock angebunden. Er wächst, aber die Größe des Pflocks bleibt bestehen. Auch als erwachsener Elefanten ist er noch an den Pflock angebunden. Manchmal würde er sich wünschen, etwas mehr außerhalb des Zirkus und der Fußfessel zu sehen. Doch er weiß, dass ein Ziehen am Pflock nichts bringt, denn er hat schon als Jungtier festgestellt, dass er nicht loskommt.
Heute hätte der Elefant die Kraft und Macht die Welt, das Leben außerhalb des Zirkus kennenzulernen und zu erkunden, denn der Pflock ist klein und kann ihn eigentlich nicht halten. Doch er unternimmt nichts. Der Glaubenssatz hält ihn „gefangen“.
Jeder hat Glaubenssätze.
So wie es in der Metapher ist, so ist es auch bei uns. Unsere Erfahrungen beruhen darauf, dass wir einen (Arbeits-)Alltag haben. Wir fahren morgens los und kommen abends wieder und das Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr. Veränderungen und Abweichungen können uns durcheinanderbringen oder stressen, da die Dinge dann nicht mehr so sind, wie unser gedankliches Konstrukt es kennt.
Übertragen wir die Geschichte des Elefanten auf uns: Der Pflock und die Fußfessel ist für den Elefanten der Alltag, die Erfahrung, die Routine, das, was er kennt. Er verändert nichts und bleibt in seiner Komfortzone. Und genau dieses Handeln geschieht auch bei uns. Wenn dann so eine Situation wie die aktuelle Umstellung unserer Lebensumstände kommt, dann werden wir mehr oder weniger gezwungen, anders zu handeln. Teilweise gegen unsere Glaubenssätze, Routinen und Erfahrungen.
Stress durch Veränderung
Das kann einzelne Personen mehr, andere weniger stressen, das hängt von vielen persönlichen Gegebenheiten ab. Um nur einige zu nennen: Wie stark weicht die aktuelle Situation von unserem „vorherigen“ Leben ab? Welche Erfahrungen habe ich mit Veränderungen? Wie bin ich gegenüber Veränderungen oder Routinen eingestellt? In welcher Situation befinde ich mich aktuell?
Chancen der Neugestaltung
Doch nun kommt das Tolle: Solche Situationen bringen uns auch dazu, an oder über Grenzen zu gehen. Wir werden zwar gezwungen, den Tag anders zu organisieren, doch es zeigt, dass wir in der Lage sind etwas zu verändern. Und das wir uns sehr oft selbst im Weg stehen.
Veränderungen zehren an unseren Kräften und Nerven, denn Veränderungen fordern uns heraus, weil ja das alte „Kartenhaus“ zusammenfällt. Doch mein Vorschlag: Sehen Sie es positiv, machen sie mehr daraus und stellen Sie fest, was sich gerade auch zum Bessern verändert hat. Oder vielleicht sind auch (endlich) in ihrem Alltag Dinge möglich, bei denen sie vorher immer dachten: Das geht doch nicht.
Mut zur Veränderung
Mit diesem Beitrag möchte ich Sie ermutigen, die Energie der Veränderung zu nutzen, neue Wege zu gehen. Vielleicht denken Sie immer wieder an den erwachsenen Elefanten, der nicht daran denkt, dass er dem Pflock entgehen könnte. Wer weiß, was Sie so beschäftigt und hindert. Jetzt ist sicherlich ein guter Zeitpunkt, Dinge anzugehen. Hier einige Fragestellungen, die Ihnen helfen können, „ihren Pflock“ zu finden:
- Was hindert mich, aus der Komfortzone zu treten und die Herausforderung der Veränderung anzunehmen?
- Hindern mich Erfahrungen oder Gedanken? (z. B. geht nicht, habe kein Geld, mit xy geht das nicht, passt nicht zu mir, habe keine Zeit …)
- Hinterfragen Sie die Gründe für diese Hindernisse. Sind sie aktuell real oder vor allem Gedanken, die sich aus Erfahrungen speisen?
- Was müsste passieren, damit ich diese Herausforderung annehmen kann und einen Fuß aus der Komfortzone setzen kann?
Wie wir in der aktuellen Zeit sehen, sind wir in der Lage, uns zu verändern und an den Herausforderungen zu wachsen. Zugegeben, es ist nicht einfach und braucht einiges an Zeit. Und nicht jede Veränderung ist langfristig das, was wir uns wünschen. Doch unsere aktuelle Situation zeigt, zu was wir eigentlich in der Lage sind.
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