Immer wieder habe ich in den letzten Tagen gelesen, dass in deutschen Firmen der Umgang mit Fehlern suboptimal ist. Stimmt, das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass auch im privaten Umfeld ein besserer Umgang mit Fehlern toll wäre. Die Fehlerkultur beruht doch sehr häufig darauf, dass Vorwürfe gemacht und Analysen gefahren werden. Immer wieder schön auf Vorwurf setzen und noch einmal in der Wunde bohren, so dass Prinzip. Das Aufbauen von Schuldgefühlen wird großgeschrieben. Und erst wenn das warum verstanden ist geben wir Ruhe.
Doch was ist ein Fehler?
Man könnte es als Fehler bezeichnen, wenn das Ergebnis oder eine Gegebenheit von einer Vorstellung, einer Idee oder einem Gedanken, einer Norm abweicht. Aber mal philosophisch gefragt: ist das immer ein Fehler? Oder ist es ggf. auch eine andere Lösung? Doch das soll hier nicht das Hauptthema sein. Sondern die Frage ist: wie gehen wir mit dem Fehler um – die Frage der Fehlerkultur? Meistens wird der Person, die den Fehler gemacht hat, Schuld zugewiesen. Wieso, weshalb, warum…
Wem bringt das Schuldgefühl etwas?
Ich behaupte: Keinem! Und trotzdem ist es sehr häufig eingebrannt. Nun wird der ein oder andere beim Lesen sicherlich denken: „Na, ich will doch nur die Ursache, den Grund etc. verstehen.“ Doch was machen wir damit, wenn wir den Grund verstanden haben? Er kann ja nicht rückgängig gemacht werden. Hinzukommt, dass sich die Gegebenheiten und Umstände immer wieder ändern und uns die Erkenntnis doch nur bedingt weiterhilft. Schuld dagegen ist etwas Schweres auf unseren Schultern, was uns ein engt, klein macht und zu Selbstzweifeln anregt.
Weg vom Schuldgefühl, hin zur Lösung!
Die meisten von uns schauen am liebsten dahin, wo das Problem oder der Fehler liegt. Es ist vielen Kollegen, Mitarbeitern, Freunden und Familienmitgliedern „antrainiert“, erst einmal zu fragen, warum der Fehler entstanden ist. Was ist genau schiefgelaufen? Wer ist schuld daran? Doch sind wir mal ganz ehrlich: Oft ist das doch eigentlich komplett egal. Denn was ist das Wesentliche? Wir möchten, dass die Fehler nicht mehr gemacht werden! Da wäre es doch sinnvoller zu überlegen, wie in Zukunft das Ergebnis sein soll, was die Person dafür braucht und wie sie das schaffen kann. Merken Sie etwas? Wir schauen nach vorne, nehmen den Fehler, der passiert ist, erst einmal so hin. Doch wir wenden die Frage konstruktiv, es wird keine Schuld zugewiesen! Es geht nicht mehr um die Vergangenheit, sondern um einen Lösungsweg in der Zukunft.
Wie kann das Freischwimmen von alten Gewohnheiten funktionieren?
Aus meiner Erfahrung kann ich Ihnen Folgendes mit auf den Weg geben.
- Akzeptieren Sie, dass wir alle nur Menschen sind und uns allen Fehler passieren.
- Verinnerlichen Sie, dass Fehler in der Vergangenheit liegen und sich nichts mehr ändern lässt.
- Richten Sie Optimierungsfragen lieber in die Zukunft. Die Vergangenheit ist vergangen. Was mache ich das nächste Mal anders? Was brauche ich, um das nächste Mal besser vorbereitet zu sein? Wer kann mich dabei unterstützen? Wie kann ich das nächste Mal effektiver reagieren?
Ein weiterer großer Vorteil:
Wir verzeihen uns schneller einen Fehler, weil wie uns nicht mehr schuldig fühlen. Denn durch das lösungsorientierte Denken und Handeln schaffen wir uns aktive Handlungsoptionen und stecken nicht in der Vergangenheit fest. Sätze wie: „Hätte ich doch nur …“ oder „Warum habe ich daran nicht gedacht …“ rauben uns nicht mehr die Energie, die viel besser zur Lösung und Optimierung in der Zukunft eingesetzt werden kann. So eine Fehlerkultur macht Spaß und hilft.
Sie möchten umdenken – los geht es. Oder erfahren Sie mehr in einem individuellen Coaching dazu. Dann nutzen Sie das kostenlose und unverbindliche Kennenlernen. Melden Sie sich bei mir!
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