Wer kennt es nicht: die erste komplette Arbeitswoche ist gestartet und der Vorsatz, dieses Jahr gehe ich häufiger zum Sport, mache weniger Überstunden oder, oder, oder ist beschlossen. In den ersten Tagen lässt sich dieses noch erfolgreich umsetzen. Die Entscheidung ist noch frisch, der Ehrgeiz groß und man möchte nicht sofort einknicken … Dann ist der alte Trott wieder da und man lümmelt abends auf dem Sofa rum oder geht wieder einen Wein trinken.
Sicherlich sind Vorsätze etwas Gutes, doch unsere Routinen sind stärker. Die Routinen sind in unserem Gehirn wie eine Autobahn eingespeichert. Unsere neuen Vorsätze bedeuten jedoch: wir wollen Feldweg befahren, die wir noch nicht so richtig oder gar nicht kennen. Der Weg ans Ziel ist somit mühsam und mit Schlaglöchern besät. Was ist notwendig, um über diesen Weg schnell ans Ziel zu kommen? Sie müssen die Schlaglöcher und Tücken kennenlernen, um sie umgehen bzw. füllen zu können. Erst dann wird der Feldweg zu einer Autobahn der Routine.
Vorsätze zu leben bedeutet Arbeit
Doch auch wenn dieses Verständnis vorhanden ist, es bedeutet Arbeit und Mühe. Deshalb möchte ich ihnen folgenden Tipp mitgeben: Gehen Sie kleine Schritte und akzeptieren diese auch. Die Akzeptanz ist sehr wichtig! Seien Sie stolz auf jeden kleinen Schritt. Jeder hat sein eigenes Tempo, es fährt auch nicht jeder mit 220 km/h über die Autobahn.
In der Praxis könnte es so aussehen: Sie gehen einmal die Woche und nicht jeden zweiten Tag nach der Arbeit zum Sport. Erst wenn sich das gefestigt hat, erhöhen Sie die Dauer oder die Anzahl – und denken Sie an die kleinen Schritte. So kommen sie langsamer, aber sicherer an Ihr Ziel. Nehmen Sie all die kleinen Erfolgserlebnisse für sich wahr und freuen Sie sich über jedes einzelne. Akzeptieren Sie ihr Tempo und freuen sich, dass Sie schon so weit sind. Positiven Erlebnisse geben uns mehr Motivation und Freude. Ansonsten verlieren Sie die Motivation, den neuen Weg nächstes Mal wieder zu nehmen. Ein Feldweg kann nur dann zur Autobahn werden, wenn Sie ihn immer wieder nehmen.
Für mich bedeutet diese Metapher: Fuß vom Gaspedal und bewusst den ersten Gang einlegen und erst dann den zweiten, wenn der erste ausgeschöpft ist. So werden Veränderungen weniger stressig wahrgenommen, machen Spaß und passen sich bewusst in unseren Alltag ein.
Viel Spaß beim Aufbau der neuen Autobahn. Ich bin auf Ihre Erfahrungen gespannt.