Wann waren Sie das letzte Mal in der Rolle des Opfers? Vielleicht ist es gerade erst einige Minuten her, vielleicht aber auch schon sehr lange. Was bedeutet es, in der Opferrolle zu sein? Sehr vereinfacht: Wir sind diejenigen, die sich nicht gut behandelt fühlen, die unterdrückt, nicht gehört oder gesehen werden. Niemand nimmt Rücksicht auf uns. Vielleicht ist es aber auch das Gefühl, dass andere mit Absicht mehr von uns fordern, als wir leisten können. In der Opferrolle fühlen wir uns sehr häufig von der Umwelt nicht ernst genommen und wir haben den dringenden Wunsch, dass sich die Umwelt und unser Umfeld anders verhalten sollte.
Die harte Realität
Leider aber werden wir die anderen nicht ändern können. Aber wir können etwas daran ändern, wie wir uns dazu verhalten. Wenn wir uns in die Opferrolle begeben, dann steigen in unsere Komfortzone und „schimpfen“ auf den Rest der Welt. Das aber muss nicht sein. Ja, Sie denken nun, so einfach ist das nicht: Gefühlt kämpfen Sie täglich gegen Windmühlen und so langsam geht Ihnen die Kraft aus. Doch leider muss ich Ihnen sagen: sehr oft nutzen wir diese Haltung als Entschuldigung, z.B. um etwas Trost von unseren Mitmenschen oder uns selbst zu bekommen. Endlich bekommen wir Selbstliebe, Zugeständnisse und Selbstakzeptanz. Puh, was tut das in so einer Situation gut! Das die Anderen uns rücksichtslos und unfair behandeln, hat auch große Vorteile. Das „Schönste“, das wir uns so selbst geben, ist das Selbstmitleid.
Opferrolle verlassen
Sie haben den Blog bis hierhin gelesen? Super, dann habe ich Sie nicht vergrault und Sie haben die Gedanken entweder als Bestätigung empfunden oder Sie denken so etwas wie: „Auf welchem Planeten ist sie denn diese Woche unterwegs?“ Aber Sie sind trotzdem neugierig! Was also können Sie tun? Bevor Sie aus der Opferrolle herauskommen, sollten Sie erst einmal erkennen und akzeptieren, dass Sie sich in sie hineinbegeben haben. Achten Sie beim nächsten Mal darauf, wenn Sie wieder denken: „Die anderen sind schuld. Alle sind respektlos. Ich kann das sowieso nicht, weil ich es nie gelernt habe…“ Dann sind die Chancen ziemlich gut, dass Sie erkennen, dass Sie sich in einer Opferrolle befinden.
In so einer Situation können Sie ganz bewusst die Entscheidung treffen, dass Sie sich nicht weiter in der Opferrolle befinden möchten. Sie können aktiv werden. Aktiv werden kann verschiedenes bedeuteten: Es kann sein, dass Sie, wenn Sie den Mund aufmachen und sich wehren – vielleicht mit einem „Stopp, bis hierhin und nicht weiter!“ – bereits einen Schritt in die Aktivität gemacht haben. Es kann aber auch gut sein, dass Sie ein Muster, wie Sie normalerweise reagieren – z. B. mit „ich bin so arm dran, nie fragt mich jemand ob ich…“ – so aufbrechen, dass Sie sich einbringen, den Spieß umdrehen und Sie selbst fragen, „ob jemand mit Ihnen…“.
Sie bestimmen Ihre Entscheidungen
Wichtig dabei ist, dass Sie ein freier Mensch sind und Ihre Entscheidungen treffen. Diese werden sicherlich immer und immer wieder von unserer Umwelt und unserem Umfeld beeinflusst. Aber nur sind Sie selbst sind für Ihre Entscheidungen verantwortlich! Sie allein tragen die Eigenverantwortung für Ihr Leben selbst. Nicht ihre Familie, ihr Mann oder ihre Frau, die Kinder oder Freunde. Nein, Sie selbst sind ein eigenständiges, entscheidungsfähiges Wesen in einem (großen) System von anderen Menschen. Und dann gibt es noch einen großen Nebeneffekt: Wenn Sie es geschafft haben, aus der Opferrolle heraus zu kommen, wird sich Ihr Selbstbewusstsein so richtig schön entfalten. Sie werden handlungsfähiger und es eröffnen sich neue Möglichkeiten!
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Werden Sie Freischwimmer!