Loslassen hört sich immer so einfach an! Doch abschalten auf Knopfdruck wäre schön, doch das geht leider nicht. Aus stressigen Situationen herauszukommen kann uns ordentlich vordern. Gerade dann, wenn wir runterkommen müssten, gelingt es uns (meistens) nicht. Denn wir halten an dem fest, was wir haben. Wir beißen uns fest an den Themen, Gefühlen oder Situationen, die gerade aktuell sind, selbst wenn sie uns stressen, wenn wir ehrlich sind. Das Absurde dabei: wir handeln so, weil wir nicht wissen, was statt des Alten und Gewohnten passieren könnte. Dieser Gedanke macht uns Angst – und Angst stresst uns. Aber wie absurd, wir nehmen den einen Stress hin, nur um dem anderen auszuweichen. Was für eine Logik!
„Du kannst auch mal abschalten, loslassen.“
Sobald der Stress unseren Körper und unseren Geist einnimmt, ist ein Runterkommen sehr schwierig. Denn immer und immer wieder kommen unsere Gedanken wieder hoch. Meistens kommt genau dann noch so ein gut gemeinter Tipp „du musst auch mal abschalten, lass mal los“. Nicht das uns das nicht bewusst ist, aber wie soll das bitte genau jetzt gehen, in dieser schwierigen Situation. Es reicht nicht, dass wir uns nicht selbst schon den Druck aufbauen, nein, da kommen nun auch noch gute Tipps von Anderen.
Ich glaube, es gibt nicht den einen (richtigen) Weg, sondern jeder hat seine eigene Strategie. Deshalb möchte ich Ihnen heute meine Strategie vorstellen, die ich aus einer schwierigen Situation heraus für mich erarbeitet habe. Für mich ist es diese eine Strategie, die es mir ermöglicht abzuschalten, loszulassen und auch entspannter mit vielen Dingen umzugehen.
Loslassen: meiner Strategie – vier Schritte:
erkennen – würdigen – akzeptieren – bestimmen
Erkennen
Wenn ich mich gestresst fühle durch ein Thema, eine Situation oder einen Gedanken, dann schaue ich zuerst bewusst hin und versuche zu erkennen, was mich gerade so aufwühlt. Das ist nicht immer angenehm. Und manchmal kann es auch etwas dauern, bis ich verstehe, was es wirklich ist.
Würdigen
In den letzten Jahren habe ich gelernt, dass jede Situation, jedes Thema, das mich beschäftigt, für irgendetwas gut ist, auch wenn es im Moment noch so schmerzhaft und absurd sein mag. Doch zu meiner Strategie des Abschaltens und Loslassens gehört, dass ich das Thema würdige, ihm einmal meine volle Aufmerksamkeit gebe und mich innerlich bedanke.
Akzeptanz
Durch die Würdigung und den Gedanken, dass mir dieses Thema irgendetwas mitteilen möchte, kann ich es annehmen und akzeptieren. Alleine das nimmt mir den Stress und Anspannung aus der Situation heraus. Ich erhalte dadurch Abstand zur Situation und einen „klareren“ Blick.
Bestimmen
Mit diesem Abstand kann ich zu Themen, Gedanken und Situationen – real oder in Gedanken – Stopp sagen. Ich bekomme wieder Handlungsmöglichkeiten und bin nicht mehr durch den Zustand der Belastung geblendet und gesteuert. Diese Phase mache ich mir auch zu nutzen, den Gedanken, den Themen oder der schwierigen Situation einen Termin zuzuweisen, wann ich für sie Zeit habe. Denn ich würdige sie ja und bin auch dran interessiert zu erfahren, was sie mir mit auf den Weg geben wollen. Aber ich bestimme, wann sie mich beschäftigen dürfen.
Vielleicht hilft Ihnen meine Strategie, wie ich bei schwierigen Themen vorgehe, um abzuschalten. Vielleicht haben Sie auch eine Eigene, die Sie vielleicht teilen möchten. Dann los, schreiben Sie mir! Diese ergänze ich dann gerne im Blog „Noch keinen Urlaub? Können Sie trotzdem einfach mal loslassen?“
Werden Sie Freischwimmer.